Meine erste Reise in Australien ist leider schon wieder vorbei und 9 Tage für Tasmanien ist viel zu wenig 😀 Tasmanien, oder Tassie wie es liebevoll von den Australiern genannt wird, ist ein Inselstaat Australiens. Die Natur und die Tierwelt ist einzigartig und auch im Winter noch schön anzusehen, allerdings viel zu kalt! Der Grund warum ich nicht so lange da geblieben bin.
Erfahrung Campervan
Die komplette Reise startete mit meinem Hilferuf nach Travelmates auf Facebook. Am Anfang war es sehr ernüchternd, da keiner bei den Temperaturen nach Tasmanien wollte. Aber ich wollte so gerne die Südlichter sehen! Einige Tage später meldeten sich dann doch zwei Mutige, Hamdan und Elena. Nach anfänglichen Kommunikationsschwierigkeiten landeten wir dann aber tatsächlich gemeinsam in Tasmanien.
Tag 1
Am nächsten Morgen holten wir gemeinsam den Campervan bei Wicked Campers ab. Die Camper haben alle ein gemeinsames Markenzeichen, sie sind mit Graffiti vollgesprüht 😀 unserer war eher düster mit Skeletten, mir wären Blümchen lieber gewesen, aber es war trotzdem ganz cool 😉 Also fuhren wir los Richtung Süden. Unser Ziel für den ersten Tag war Wineglass Bay im Freycinet National Park. Unterwegs hielten wir an einigen Stränden, z.B. Shelly Beach in Orford oder Cressy Beach in Swansea. Alle waren wunderschön, aber ziemlich ähnlich, es sind halt Strände. Aber ich habe große wirklich schöne Muscheln gefunden, die ich gleich mitgenommen habe 🙂 Um 10 vor 5 sind wir im Nationalpark angekommen. Wir wollten um 17.05 Uhr spätestens da sein, um den Sonnenuntergang noch zu sehen. Leider wussten wir nicht, dass wir von da an noch 40 Minuten Fußweg vor uns hatten… Also sind wir den Weg hochgehetzt. Wir schafften es in 20 Minuten, allerdings hat die Sonne leider nicht auf uns gewartet 😦 Dennoch war der Weg zum Aussichtspunkt sehr schön und auch die Aussicht selbst war toll, allerdings schon etwas dunkel und leicht neblig. Den Rückweg haben wir im Dunkeln zurückgelegt, aber er war dennoch cool 🙂 Nachdem wir zurück am Auto angekommen sind erreichte uns dann die Hiobs Botschaft. Unsere Lichter funktionieren nicht, abgesehen vom Standlicht. Wir waren begeistert, ausgerechnet in einem Nationalpark ohne Straßenlaternen. Aber wir haben ja das beste Modell bekommen 😀 Also fuhren wir in Schrittgeschwindigkeit näher zur Hauptstraße wo wir auf dem Hinweg einen Campingplatz entdeckt hatten. Leider war dieser bereits geschlossen, aber da wir nicht in der Dunkelheit weiter fahren wollten übernachteten wir auf einem Parkplatz in der Nähe. Wir aßen und genossen die Sicht auf den atemberaubenden Sternenhimmel. Ich habe noch nie so einen sternenklaren Himmel gesehen, man konnte sogar den Sternenstaub sehen! Es war unglaublich! Leider konnte ich kein schönes Foto davon machen um euch daran teilhaben zu lassen. Ich hoffe ich schaffe es bei meinem nächsten atemberaubenden Sternenhimmel 😉 Leider war der Moment auch schon ziemlich schnell wieder vorbei, da es so kalt war, dass Elena und ich schon ziemlich früh im Van schlafen gegangen sind. Es war eine interessante Erfahrung. Damit wir nicht erfrieren haben wir in Kleidung, Schlafsack, Decke und dicker Daunendecke geschlafen. Durch die Fenster konnte ich die leuchtenden Sterne beobachten bis ich eingeschlafen bin. Es war ein tolles Erlebnis!
Tag 2
Am nächsten Morgen bin ich ziemlich früh wach geworden, durch Rückenschmerzen 😀 eine dünne Matratze auf Holzschränken ist anscheinend nicht das richtige für mich 😀 (allerdings wache ich auch im Hostel in einem normalen Bett mit dicker Matratze beinahe jeden Morgen mit Rückenschmerzen und eingeschlafenen Gliedmaßen auf, von wem ich das wohl habe Papi? 🤔) Nach einem gesunden Frühstück haben wir in Coles Bay noch einen Aussichtspunkt besucht. Es war wirklich toll. Man hat viele Strände und Küsten gesehen und es gab einen Leuchtturm. Danach sind wir zum Bay of Fires weiter gefahren. Hier bin tatsächlich ich einen Teil der Strecke gefahren – es waren nur 20 Minuten – aber ich bin in Australien Auto gefahren, auf der linken Seite! Es ist komisch, aber man gewöhnt sich relativ schnell daran. Auf dem Weg hielten wir wieder an einigen Stränden und Aussichtspunkten und in einem Örtchen um unser Licht reparieren zu lassen, was uns leider ziemlich viel Zeit gekostet hat. Am Abend beobachteten wir einen Teil des Sonnenunterganges und ich fand ein paar Steine auf denen ich rumklettern konnte, sodass ich wenigstens noch etwas überschüssige Energie loswerden konnte. Wir machten noch eine kleine Wanderung im Dunkeln und fuhren dann weiter um uns einen Campingplatz zu suchen. Während wir in der Dunkelheit fuhren, sahen wir die Tierwelt Tasmaniens. Tasmanische Teufel, Wombats und Wallabies. Leider nur nachts, sodass ich leider schon wieder keine Fotos machen konnte 😦 Später fanden wir dann einen Campingplatz mit warmen Duschen, sauberen Toiletten und er war kostenlos 🙂 es war eine große Wiese mit einigen Pfützen. Und tollpatschig wie ich eben bin trat ich genau in eine dieser Pfützen und rutschte aus 😀 Ich war nass, dreckig und musste auch noch bei 4° meine Kleidung wechseln, ich war begeistert 😀
Tag 3
Am nächsten Tag sind wir sehr viel im Auto unterwegs gewesen. Das Ziel war Devonport am Abend zu erreichen. Zwischendurch haben wir in Launceston angehalten. Hier haben wir ca. 2 Stunden verbracht und haben die Stadt ein wenig besichtigt. Die Gebäude sind sehr historisch, wodurch mir die Stadt sehr gut gefällt, wir waren noch in einem Park, haben Affen gesehen und ich habe meine neuen Kamera-Fähigkeiten ausprobiert. Elena hat mir erklärt, wie ich die manuelle Funktion verwende und es macht mir sehr viel Spaß rumzuprobieren. Außerdem haben wir einen weiteren Park besucht, hier haben Elena und ich eine kleine Wanderung gemacht. Es war ein schöner Weg mit tollen Aussichtspunkten. In dem Park gibt es freilaufende, sehr zutrauliche Pfaue. Am Abend erreichten wir Devonport und aßen frischen Fisch aus Tasmanien.
Tag 4
Der nächste Tag war mein Lieblingstag auf meiner Tasmanien Tour. Wir sind nach Mole Creek gefahren und haben eine Höhle besichtigt, die Marakoopa Cave. Alleine schon der Weg vom Ticketschalter zur Höhle war atemberaubend. Es war ein ca. 20 minütiger Waldweg, der Fernglade Walking Track, bei dem ich die schöne Natur bestaunen konnte. Der komplette Wald bestand aus großen Farnbäumen, ich fühlte mich wie in die Filme von Jurassic Park versetzt, aber es gefiel mir unglaublich gut! Die Höhle selbst war auch toll und vor allem unser Tour Guide war super. Er war witzig und freundlich und hat die Tour nochmal aufgewertet. Das Highlight der Tour war allerdings die Glühwürmchen Höhle. Es sah aus wie eine sehr filigrane Lichterkette die in der Höhle aufgehangen wurde, es war wunderschön! Fotografieren war hier leider nicht erlaubt. Nach der Höhle fuhren wir noch zu einer Käsefabrik, leider wurden keine Führungen mehr angeboten, aber dafür konnten wir Käse umsonst probieren 🙂 Der Rest des Tages bestand nur aus Auto fahren, da wir am Abend noch in Hobart ankommen mussten, da Elena am nächsten Morgen zurück nach Melborne geflogen ist. Nachdem Hamdan und ich danach den Van zurückgegeben haben, war unsere kleine Tour durch Tasmanien auch schon wieder vorbei. Es war schön, aber leider sehr abgehetzt. Immerhin haben wir in 4 Tagen 1100 km zurückgelegt.
Alleine in Hobart
Nachdem wir uns alle voneinander verabschiedet haben, habe ich meine letzen Tage in Hobart verbracht. Das ist ein schönes kleines Stätdchen an der Südostküste Tasmaniens. Ich habe einen tollen Markt besucht mit sehr leckerem Essen – leckeres Essen auf Märkten hat sich in Australien zu einer meiner größten Schwächen entwickelt – habe lange Spaziergänge durch die Stadt gemacht, die Cascades Female Factory besucht, war im botanischen Garten und auf dem Mount Wellington. Auf dem Mount Wellington war ich leider mit dem Auto, wobei ich darüber in dem Moment schon sehr froh war, da es dort mega kalt war, es hat sogar geschneit! Von dort oben hatte man eine super Aussicht auf Hobart. Ein Besuch in der Cascades Female Factory war ebenfalls sehr interessant. Hier wurden von 1828 bis 1856 weibliche Sträflinge aus England festgehalten, sie mussten arbeiten und ihnen wurden ihre Kinder weggenommen. Es waren sehr bewegende Geschichten dabei um einen Eindruck des Lebens dort zu bekommen, einige haben ihre Familie leider nie wieder gesehen. Am Mittwoch bin ich dann auch schon wieder zurück nach Sydney geflogen.
Mein Eindruck von Tasmanien
Tasmanien hat mir sehr gut gefallen, vor allem die Natur. Auch wenn Winter war, hat man dennoch einiges sehen können! Die Natur und die Tierwelt hier sind einzigartig und ich würde gerne irgendwann nochmal in den Sommermonaten hinfliegen um die blühende Natur bestaunen zu können. Der Hauptgrund warum ich nach Tasmanien geflogen bin waren die Südlichter, leider habe ich diese nicht gesehen. Aber dafür einen wunderschönen Sternenhimmel, dessen Anblick ich definitiv nicht so schnell vergessen werde.
Ein Gedanke zu “9 Tage Tasmanien”