09.07.2017, 6 Uhr morgens. Langsam erwacht Sydney unter mir und ich kann es aus dem Flugzeug beobachten. Im Westen ist noch alles dunkel und der Vollmond scheint hell und riesig über Sydney, im Osten geht schon die Sonne auf und der Himmel erstrahlt in blau, gelb, rot und grün Tönen, ein wunderschöner Anblick. Dies war mein erster Eindruck von Australien und ich war begeistert!
Meine Ankunft in Sydney
Nach der Landung ging alles sehr schnell. Mein Reisepass wurde kontrolliert, ich habe mein Gepäck geholt und schon war ich raus aus dem Flughafen. Ich war etwas verwirrt, alles ging so schnell, ich wurde nichts gefragt bezüglich meines Visums oder irgendeines Nachweises. Ich habe noch nicht einmal einen Stempel in meinem Reisepass! Später habe ich erfahren, dass es anderen genauso erging und das wohl eine neue Regelung sei. Mein erster Gedanke als ich den Flughafen verließ war: es ist sooo kalt! Kein Wunder, in Sydney ist gerade Winter, im Vergleich zu Deutschland ist es eher Frühling, aber ich hatte mich gerade an die heißen Temperaturen in Sri Lanka und Thailand gewöhnt und dann war das erstmal ein Kälteschock (ich bin übrigens immer noch nicht an die Kälte gewöhnt, bei 15 Grad laufe ich mit Schal, Handschuhen und dicker Wolljacke unter meiner Softshell Jacke rum 😀 )
Vom Flughafen aus bin ich mit einem Shuttlebus direkt zu meinem Hostel gebracht worden. Das Wake Up Hostel gehört zu einem der besten aber auch teuersten in Sydney. Kategorisieren würde ich es eher als Partyhostel, es ist riesig und für mich sind dort einfach zu viele Menschen auf einmal, aber es war sauber und gut organisiert und der Standort ist super, es ist direkt an das CBD (Central Business District – Stadtkern von Sydney) angebunden. Ich war todmüde, aber um einen Jetlag zu vermeiden habe ich versucht wach zu bleiben. Da mir im Sitzen die Augen zugefallen sind, beschloss ich durch Sydney zu laufen. Das Ziel: die Harbour Bridge und das Opera House. Sehr klischeehaft, aber das war das erste was ich ohne Reiseführer kannte 😉

Während meines Spaziergangs durch Sydney habe ich bereits vieles entdeckt. Sydney ist eine sehr grüne Stadt. Ich bin durch mehrere kleine Parks gelaufen (u.a. Hyde Park und Botanischer Garten), die den Aufenthalt in Sydney etwas lebenswerter machen. Für mich ist generell die Natur ein wichtiger Punkt für ein attraktives Stadtbild, das hat Sydney mit vielen Grünflächen und Lage direkt am Meer definitiv erfüllt. Sydney ist nicht umsonst auf Platz 7 der lebenswertesten Städte der Welt (Quelle: RP online). Zusätzlich gefällt mir an Sydney die Kombination aus historischen Gebäuden und modernen -vergleichsweise kleinen – Wolkenkratzern. Mein erster Anlaufpunkt war Darling Harbour. Direkt am Meer, Boote, Schiffe, Attraktionen, viele Restaurants und Cafés machen diesen Ort zu einem tollen Aufenthaltsort. Die Aussicht ist toll und es gibt eine super Promenade zum entlang flanieren. Hier habe ich auch mein erstes Frühstück in Australien zu mir genommen: Banana Loaf, sehr lecker! Vom Darling Harbour ging es direkt zum Opera House und der Harbour Bridge. Der Anblick der beiden Bauwerke war wirklich atemberaubend. Auf vielen Blogs habe ich schon gelesen, dass sie enttäuscht waren, als sie das Opera House besucht haben. Bei mir war das komplette Gegenteil der Fall, für mich ist es eine architektonische Meisterleistung und ich bin jedes mal aufs neue begeistert, wenn ich daran vorbeilaufe.
Organisatorisches
Die nächsten 3 Tage habe ich mit organisatorischem Kram verbracht. Die Work & Travel Company hat mich bei allem unterstützt. Ich habe eine Einführung bekommen und wir haben meine Steuernummer beantragt. Danach musste ich mein Konto bei der Bank eröffnen. Am nächsten Tag habe ich meinen Lebenslauf erstellt und Korrektur lesen lassen und ich hatte ein interessantes Gespräch über Jobmöglichkeiten mit der Agentur. Ich habe mich gleich für einen Kurs für das RSA Zertifikat angemeldet. RSA steht für „responsible service of alcohol“ und wird benötigt wenn man in der Gastronomie arbeiten möchte. Das Ausschenken von Alkohol ist besonders in Sydney sehr streng und der Wirt, Kellner oder Barkeeper wird zur Verantwortung gezogen wenn einem betrunkenen Gast etwas passiert. Man ist sogar dafür zuständig, dass der Gast sicher nach Hause kommt. Außerdem ist ab 3 Uhr nachts schicht im Schacht in ganz Sydney! Das sind nur ein paar Dinge die ich in meinem RSA Seminar am nächsten Tag gelernt habe, aber es sind die Hauptaussagen.
Travel & Explore in Sydney
Zwischen dem organisatorischem Kram bin ich ein anderes Hostel umgezogen. In das The Village Broadway. Es ist ebenfalls gut gelegen und zu Fuß bin ich in ca. 30 Minuten im CBD. Alles ist zu Fuß erreichbar, die Broadway Mall ist direkt vor der Haustür, so dass alle Güter des täglichen Bedarfs in direkter Nähe sind. Hier habe ich mich auch erstmal mit warmer Kleidung eingedeckt. Dabei habe ich Kmart entdeckt. Kmart ist super! Es gibt gute Kleidung zum günstigen Preis (z.B. Boots für 10$, Schuhe für 10$ oder eine Jeggings für 12$) perfekt für Backpacker! Das Hostel wurde im Mai 2017 renoviert und ist dementsprechend noch sehr sauber und preislich in Ordnung. Außerdem haben einige der Schlafsäle eigene Badezimmer, was sehr praktisch ist. Ich habe dieses Hostel sehr ins Herz geschlossen, die Leute sind nett und die Dachterrasse ist super. Ein weiterer Pluspunkt: es gibt Netflix, natürlich auf englisch, aber ich kann gucken was ich will wann ich will, meine Wahl fiel auf Gossip Girl 😀
Seitdem ich in dem Hostel bin habe ich alles etwas entspannter angehen lassen. Ich war hauptsächlich damit beschäftigt zu planen was ich als nächstes machen soll. Aber in meiner zweiten Woche bin ich glücklicherweise wieder aktiver geworden und es hat mir wirklich Spaß gemacht. Ich war bei dem Glebe Market, beim Paddys Market, bei verschiedenen Stränden (Manly Beach, Bondi Beach, Maroubra Beach, Cogee Beach), in La Perousa, in Watsons Bay, in North Sydney und im Luna Park. Alle Plätze haben etwas besonderes an sich. Meinen Favoriten kann ich noch gar nicht benennen. Weitere Infos folgen 😉
Wie geht es weiter?
Ich bin jedes mal aufs neue erstaunt wie leicht es ist neue Bekanntschaften und Freundschaften auf Reisen zu schließen. Ich habe schon unglaublich tolle Menschen in Australien kennengelernt und es werden beinahe täglich mehr. Zur Zeit sitze ich in Tasmanien, aber es geht schon bald wieder zurück nach Sydney, in etwas wärmere Gefilde, um meine nächste Reise anzutreten. Mein Plan ist einen Fruitpicking Job in der Nähe von Brisbane zu finden und danach die Ostküste zu bereisen. Mitte November soll es dann zurück nach Sydney gehen um dort 2 Monate zu arbeiten und dann ab Februar die Westküste zu bereisen. Ich bin gespannt wie oft sich meine Pläne ändern werden. Ich werde euch auf dem Laufenden halten 😉
Ein Gedanke zu “G’day aus Australien”